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Verbund
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Datum/Zeit: 24.11.2014 09:36 Quelle: Verbund - Presseaussendung |
Ergebnis deutlich geringer
Seit 1.1.2014 ersetzt IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“ die bisherigen Regeln von IAS 31 „Anteile
an Joint Ventures“. Die neuen Regeln führten dazu, dass die Beteiligung an der Ennskraftwerke Aktien-
gesellschaft als gemeinsame Tätigkeit einzustufen ist. Dies hat zur Folge, dass die Bilanzierung der
Beteiligung an der Ennskraftwerke Aktiengesellschaft nicht mehr nach der Equity-Methode erfolgt.
Stattdessen sind die Ansprüche von VERBUND an Vermögenswerten und Schulden bzw. Erlösen und
Aufwendungen in den Konzernabschluss aliquot aufzunehmen. Die Umstellung auf den neuen Stan-
dard erfolgte rückwirkend mit 1.1.2013. Weitere Details und die Korrekturbeträge für die Berichts- und
die Vergleichsperiode sind in den ausgewählten erläuternden Anhangsangaben dargestellt.
Weiters wurden die Vergleichsinformationen aufgrund der Änderungen einer in der Vergleichs-
periode noch als „vorläufig“ eingestuften Bilanzierung eines Unternehmenserwerbs (Asset Swap mit
E.ON) retrospektiv angepasst. Details und die Korrekturbeträge für die Vergleichsperiode sind in den
ausgewählten erläuternden Anhangsangaben dargestellt.
Geschäftsentwicklung
Stromaufbringung und Absatz
Die Eigenerzeugung von VERBUND war in den Quartalen 1 – 3/2014 mit 25.724 GWh um 1.141 GWh
geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die Erzeugung aus Wasserkraft stieg um 93 GWh. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraft-
werke lag mit 0,99 um 1 % unter dem langjährigen Durchschnitt und um 5 Prozentpunkte unter dem
Vergleichswert des Vorjahres. Die höhere Erzeugung aus Wasserkraft ist daher im Wesentlichen auf die
im Jahr 2013 erworbenen Kraftwerksanteile in Deutschland zurückzuführen. Darüber hinaus verbesser-
te sich die Erzeugung der Jahresspeicher – trotz geringerem Speicherinhalt zu Jahresbeginn – um 7,0 %.
Verantwortlich dafür sind vor allem die im dritten Quartal deutlich gestiegenen Zuflüsse sowie die
höhere Erzeugung aus dem Wälzbetrieb. Die Windkraft- und Fotovoltaikanlagen erzeugten um 207 GWh
mehr Strom. Die Steigerung ist durch neu in Betrieb genommene Anlagen in Rumänien, Deutschland
und Österreich begründet. Die Erzeugung aus Wärmekraft sank hingegen bei äußerst ungünstigen
Marktbedingungen um 1.441 GWh. Das Gas-Kombikraftwerk Mellach produzierte in den Quartalen 1 –
3/2014 lediglich 45 GWh (Quartale 1 – 3/2013: 287 GWh). Die Erzeugung der weiteren thermischen
Kraftwerke von VERBUND in Österreich sank um 662 GWh. In Frankreich produzierten die beiden Wärme-
kraftwerke insgesamt 537 GWh weniger Strom als in der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Der Bezug von Fremdstrom für Handel und Vertrieb erhöhte sich um 851 GWh. Der Fremdbezug für
Verlust- und Regelenergie stieg um 359 GWh.
Der Stromabsatz von VERBUND ging in den Quartalen 1 – 3/2014 um 150 GWh zurück. Die an Endkun-
den gelieferten Strommengen sanken um 546 GWh. Der Anstieg im Inland (+ 212 GWh) wurde durch
Rückgänge bei ausländischen Endkunden (– 758 GWh) überkompensiert. Der Absatz an Weiterverteiler
stieg um 157 GWh. Die Lieferungen an inländische Weiterverteiler konnten um 339 GWh gesteigert
werden. Der Rückgang bei den ausländischen Weiterverteilern (– 182 GWh) geht auf eine gesunkene
Nachfrage in Deutschland und Frankreich zurück. Die Stromlieferungen an Handelsunternehmen
nahmen um 240 GWh zu. Der Hauptgrund ist die Absatzsteigerung über Börsen aufgrund der starken
Erzeugung von Strom aus Wasserkraft im dritten Quartal. Der Eigenbedarf an Strom ist um 148 GWh
gestiegen. Dies ist auf die höhere Erzeugung aus dem Wälzbetrieb zurückzuführen.
VERBUND setzte in den Quartalen 1 – 3/2014 rund 51 % des verkauften Stroms auf dem österreichischen
Markt ab. Der deutsche Markt bildete mit 91 % der im Ausland abgesetzten Mengen den Schwerpunkt
der internationalen Handels- und Vertriebsaktivitäten.
Ertragslage
Obwohl das den französischen Gas-Kombikraftwerken zuzurechnende Ergebnis nach IFRS 5 gesondert
von den fortzuführenden Aktivitäten darzustellen ist, bezieht sich die Analyse der Ertragslage zur besse-
ren Aussagekraft auf das zusammengefasste Ergebnis aus fortzuführenden und nicht fortzuführenden
Aktivitäten des Konzerns.
Stromerlöse
Die Stromerlöse sanken in den Quartalen 1 – 3/2014 um 232,5 Mio. € auf 1.775,6 Mio. € aufgrund von
Mengen- und Preisrückgängen. Die abgesetzte Menge war im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0,4 %
bzw. 150 GWh geringer. Marktbedingt sanken auch die durchschnittlichen Absatzpreise von VERBUND,
sowohl die Termin- als auch die Spotmarktpreise für 2014 waren rückläufig.
Netzerlöse
In den Quartalen 1– 3/2014 ist ein Rückgang der externen Netzerlöse um 22,4 % auf 215 Mio. € gegen-
über dem Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres zu verzeichnen. Die nationalen Netzerlöse sind
im Wesentlichen aufgrund niedrigerer Netztarife um 33,0 Mio. € gesunken. Der Rückgang der interna-
tio-nalen Netzerlöse in Höhe von 4,9 Mio. € kann insbesondere auf das Absinken der Kompensationser-
löse für die Transitbelastung im APG-Netz zurückgeführt werden. In den Quartalen 1– 3/2013 wurden
die in den Vorjahren gebildeten Vorsorgen für die Systemnutzungsentgelte-Verordnung (SNE-VO) sowie
die Systemnutzungstarife-Verordnung (SNT-VO) angepasst und somit teilweise aufgelöst. Diese Anpas-
sung wirkte sich mit 21,9 Mio. € positiv auf die Netzerlöse im Jahr 2013 aus. In den Quartalen 1– 3/2014
wurde ebenfalls eine Neubewertung der SNE-VO- und SNT-VO-Rückstellungen vorgenommen, was zu
einer Nachdotierung von 2,2 Mio. € geführt hat.
Sonstige Erlöse und sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen Erlöse sanken um 52,1 Mio. € auf 69,3 Mio. €. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf
geringere Erlöse aus Gasverkäufen sowie auf geringere Erlöse aus dem Verkauf von Grünstrom- und
Emissionszertifikaten zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen um 174,0 Mio. € auf
35,7 Mio. € zurück. Dieser deutliche Rückgang resultierte im Wesentlichen aus dem im Vorjahr bilan-
zierten 60%igen Rückerwerb der Stromlieferverpflichtung aus der Tiroler Speicherkraftwerksgruppe
Zemm/Ziller infolge des Asset Swaps mit E.ON. In den Quartalen 1 – 3/2013 betrug der daraus resultie-
rende positive Effekt 166,6 Mio. €.
Operatives Ergebnis
Infolge dieser Entwicklungen stieg das operative Ergebnis um 80,5 Mio. € auf 205,7 Mio. €. Das operative
Ergebnis vor Effekten aus Werthaltigkeitsprüfungen sank um 508,9 Mio. € auf 328,0 Mio. €.
Konzernergebnis
Vom Periodenergebnis in Höhe von 93,2 Mio. € entfallen 29,3 Mio. € auf Ergebnisanteile von Minder-
heitsbeteiligten an Konzerngesellschaften. Damit beträgt das Konzernergebnis von VERBUND 63,8 Mio. €.
Das entspricht einem Rückgang von 86,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie betrug
0,18 € (Quartale 1 – 3/2013: 1,35 €) bei einer Aktienstückzahl von 347.415.686 Stück. Das um Einmalef-
fekte bereinigte Konzernergebnis betrug 174,2 Mio. € und lag damit um 48,5 % unter dem Wert der
Vergleichsperiode.
Das Ergebnis für die Quartale 1 – 3/2014 fiel deutlich geringer aus als im Vorjahr, ist aber besser als erwar-
tet. Der Grund für die deutliche Reduktion liegt vor allem darin, dass die Ergebnisse 2013 sehr stark positiv
vom Verkauf der türkischen Aktivitäten und dem gleichzeitigen Zukauf von Wasserkraftwerken in Deutsch-
land beeinflusst waren. Negativ wirkten darüber hinaus die weiter gesunkenen Absatzpreise für Strom, eine
geringere Wasserführung als im Vorjahr und die Wertberichtigungen der Windparks in Rumänien. Positiv
wirkte ein Steuereffekt im Zusammenhang mit dem Verkauf der französischen Gas-Kombikraftwerke. Das
EBITDA sank um 42,8 % auf 633,0 Mio. € und das Konzernergebnis um 86,4 % auf 63,8 Mio. €. Das um Ein-
maleffekte bereinigte EBITDA sowie das bereinigte Konzernergebnis sanken um 25,4 % auf 688,1 Mio. € bzw.
um 48,5 % auf 174,2 Mio. €.
VERBUND konnte seinen Ergebnisausblick aufgrund der besser als erwarteten Wasserführung im dritten
Quartal und Margen aus dem Stromgeschäft sowie zusätzlicher Kostensenkungen erhöhen. Für das
Geschäftsjahr 2014 erwarten wir auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasserkraft im
vierten Quartal nun ein EBITDA von rund 770 Mio. € und ein Konzernergebnis von rund 85 Mio. €. Die
geplante Ausschüttungsquote für 2014 liegt unverändert bei rund 50 % des um Einmaleffekte bereinigten
Konzernergebnisses in Höhe von rund 190 Mio. €.
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