Erste Group mit viel mehr Halbjahresgewinn, Ausblick und Aktie höher
Im zweiten Quartal Nettogewinn von 560 Mio. Euro -
Bankensteuer-Abschlagszahlung im Ausblick inkludiert,
Erste-Anteil auf etwa 200 Millionen geschätzt
Die Erste Group hat am Donnerstag ihre Renditeziele
angehoben. Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet die Bank nun eine
Eigenkapitalverzinsung von mehr als 12 Prozent, bisher war man von
10 bis 11 Prozent ausgegangen. Ein Grund dafür ist ein Verkaufserlös
aus der Veräußerung der Visa-Europe-Beteiligung von 139 Mio. Euro
vor Steuern.
Der Sondererlös schlug sich ebenso positiv auf das Ergebnis vom
zweiten Quartal nieder wie die Auflösung von
Kreditwertberichtigungen.
Für das zweite Quartal 2016 erwarte die Erste Group deshalb einen
Nettogewinn von 560 Mio. Euro, teilte die Bank mit. Voriges Jahr
hatte die Bank im zweiten Quartal 261,4 Mio. Euro Nettogewinn
ausgewiesen.
Damit solle sich der Halbjahresgewinn auf rund 830 Mio. Euro
belaufen. Zum Vergleich: Per Ende Juni 2015 war ein Nettogewinn von
487,2 Mio. Euro gemeldet worden.
Neben dem Visa-Beteiligungsverkaufserlös gab es im zweiten
Quartal heuer Auflösungen von Risikovorsorgen im Ausmaß von 30 Mio.
Euro, vor allem in Ungarn und Rumänien. In anderen Regionen waren
Risikokosten ebenfalls rückläufig.
Im Gesamtjahres-Renditeausblick 2016 hat die Bank auch schon
einen "Puffer" für die mit der Politik vereinbarte
Einmal-Abschlagszahlung der Banken auf die Bankensteuer
berücksichtigt. Die Bank benannte heute die auf sie entfallende
Abschlagszahlung nicht. Der Markt geht von etwa 200 Mio. Euro aus.
Alle Banken zusammen sollen sich mit der Einmalzahlung von einer
Milliarde Euro die Reduktion der Bankensteuer ab 2017 erkaufen.
Die Erste-Aktie machte am Donnerstagnachmittag einen Sprung von
7,4 Prozent nach oben. Detaillierte Halbjahreszahlen gibt es am 5.
August.
(Schluss) rf/ivn
ISIN AT0000652011
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