Atrium machte 4,8 Mio. Euro Nettogewinn
Dividende bleibt unverändert bei 0,27 Euro je Aktie -
Zertifikate-Inhaber wollen Kursverluste in Höhe von 27 Mio.
Euro ersetzt haben, Streit wird sich noch Jahre hinziehen
Atrium European Real Estate Ltd., die
Nachfolgegesellschaft von Meinl European Land, hat 2015 einen
Nettogewinn von 4,8 Mio. Euro erwirtschaftet - nach einem Verlust
von 57,8 Mio. Euro im Jahr davor. Die Netto-Mieterlöse gingen von
204 auf 197,9 Mio. Euro zurück, gab das an der Wiener Börse notierte
Unternehmen mit Sitz auf Jersey am Donnerstag bekannt.
Der Rückgang der Mieterlöse sei vor allem auf die in Russland
gewährten Mietnachlässe zurückzuführen, heißt es zur Erläuterung.
Die Atrium-Gruppe hat sich auf Einkaufszentren und
Einzelhandelsimmobilien in Zentral- und Osteuropa spezialisiert -
ihre Kernmärkte sind Polen, Tschechien und die Slowakei. Dort
stiegen die Netto-Mieterlöse um 8 Prozent auf 145,8 Mio. Euro.
Die Belegrate ist von 97,4 Prozent auf 96,7 Prozent leicht
gesunken, in Russland beträgt sie 94,4 Prozent.
Das operative Ergebnis (EBITDA), bereinigt um Neubewertungen,
Verkäufe und Wertminderungen, ging von 174 Mio. auf 148,8 Mio. Euro
zurück. Positiven Neubewertungen des Portfolios in Höhe von 44,3
Mio. Euro stand eine Abwertung des russischen Portfolios in Höhe von
143,4 Mio. Euro gegenüber.
Der Wert des Portfolios der 77 Bestandsobjekte stieg um 3,5
Prozent auf 2,7 Mrd. Euro. 2014 hatte das Atrium-Portfolio noch 153
Objekte umfasst. Die gesamten Vermögenswerte betrugen Ende des
Vorjahres 3,283 Mrd. Euro, die liquiden Mittel 224,4 Mio. Euro.
Der Netto-Vermögenswert (NAV, Net Asset Value) je Stammaktie ging
von 6,08 auf 5,64 Euro zurück. Die Dividende soll unverändert bei
0,27 Euro je Aktie bleiben.
Die Verwaltungskosten haben sich von 25 Mio. auf 52,1 Mio. Euro
fast verdoppelt, vor allem durch eine Rückstellung. Atrium ist noch
in Verfahren verwickelt, in denen Inhaber von Zertifikaten (ADC,
Austria Depositary Certificates) den Ausgleich von Kursverlusten
durchsetzen wollen. Per 8. März betrug der gesamte Streitwert 27
Mio. Euro. Die Beilegung dieser Verfahren werde noch mehrere Jahre
dauern, erklärte das Unternehmen.
Nach wie vor laufen auch Strafverfahren gegen Julius Meinl, und
Atrium-Investoren machen auch die Atrium für verschiedene Fälle von
Betrug und Verstöße gegen das österreichische Aktiengesetz
verantwortlich, geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Der
Staatsanwalt hat ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren auf Basis
des österreichischen Verbandsverantwortlichkeitsgesetzes
eingeleitet. Atrium weist die Vorwürfe zurück.
(Schluss) ivn/itz
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