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Datum/Zeit: 15.01.2013 15:19
Quelle: Bank Austria

Auf der Suche nach solidem Wachstum bemühen sich CEE-Banken um ausgewogenere Geschäftsmodelle



- Der Bankensektor in CEE beweist wieder einmal seine Rentabilität. Zwar geben die Umsatzmargen nach, aber sie liegen nach wie vor über westeuropäischem Niveau
- Bilanzsummen und Kreditvolumina steigen seit 2008 - wenn auch etwas langsamer als vor der Krise und mit Fokus auf inländische Finanzierungsquellen - kontinuierlich an
- Ausländische Akteure spielen in den lokalen Märkten eine wichtige Rolle und haben in den letzten Jahren die regionalen Beiträge zu den Bilanzsummen ihrer Gruppen gesteigert

Der Bankensektor Zentral- und Osteuropas erweist sich, obwohl er nach wie vor unter dem Einfluss des unsicheren globalen Wirtschaftsumfeldes und der Turbulenzen in der EWU steht, weiterhin als rentabel. Für den Zeitraum 2012 bis 2015 wird mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalrendite von 10,9 Prozent gerechnet und die Region dürfte damit eine attraktive und gegenüber Westeuropa nachhaltigere, zweistellige Rentabilität erreichen. So lautet eine der wesentlichen Feststellungen der neuesten CEE Bankenstudie, die die Abteilung CEE Strategic Analysis der UniCredit durchgeführt hat und die insgesamt 17 Länder abdeckt. Die Umsatzmargen in CEE geben zwar nach, sie sind aber trotzdem doppelt so hoch wie in Westeuropa. Kosteneffizienz und Risikomanagement bleiben die entscheidenden Faktoren für das Abschneiden der Banken. Zwischen den CEE-Ländern zeichnen sich deutliche Unterschiede ab, wobei die Türkei und Russland überdurchschnittlich gut performen, während die Rentabilität des Bankensektors auf dem Balkan und in der Ukraine schwach bleiben wird. Die Qualität der Aktiva wird noch zumindest bis 2014 eine Quelle für Risiken bleiben.

Intaktes und gegenüber anderen EM wettbewerbsfähiges Wachstumspotenzial

"Im Vergleich zu den entwickelten Ländern ist das langfristige Wachstumspotenzial der CEEVolkswirtschaften intakt", skizziert Gianni Franco Papa, Head of CEE Division der UniCredit. "Und in einigen CEE-Ländern präsentiert sich die Situation im Vergleich zu anderen Emerging Markets besonders günstig.” So wird den GUS-Staaten und der Türkei für den Zeitraum 2013 bis 2017 beispielsweise ein reales BIP-Wachstum von durchschnittlich 4,4 Prozent prognostiziert.

Damit würden sie sogar die Regionen Mittlerer Osten / Nordafrika (plus 4,2 Prozent) und Lateinamerika (plus 4,0 Prozent) hinter sich lassen. Zur gleichen Zeit wird die Wirtschaft in der Eurozone um durchschnittlich 1,2 Prozent wachsen. Die Stärken der CEE-Region liegen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit, in der Flexibilität der Arbeitskräfte und in den niedrigen Arbeitskosten. Kurzfristig ist mit einer Stimulierung durch niedrige Zinssätze, eine geringe Inflation, den Abbau von Lagerbeständen und durch eine stärkere externe Nachfrage zu rechnen. Erst kürzlich gab es positive Signale von Wirtschaftsklima-Indikatoren und realwirtschaftlichen Daten.

Im CEE-Bankensektor verzeichnen Kredite und Einlagen auch seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise 2008 immer ein gewisses Wachstum. Tatsächlich zeigen die Bilanzsummen in der Region einen kontinuierlichen Aufwärtstrend mit Zuwächsen von EUR 700 Milliarden im Zeitraum September 2008 bis September 2012. Allerdings hat sich die Wachstumsdynamik gegenüber der Situation vor der Krise abgeschwächt. "Das langsamere Wachstum der Bilanzsummen erklärt sich durch die größere Vorsicht, die schlechtere Qualität der Aktiva und die eingeschränkten Anlagemöglichkeiten", meint Aurelio Maccario, Head of CEE Strategic Analysis bei UniCredit, "Außerdem spielt das Verhältnis zwischen Kreditvergaben und Einlagen eine größere Rolle und zwingt zur Verbesserung der Finanzierungsstruktur in den Bilanzen." Somit sinkt die Bedeutung externer Verbindlichkeiten als Finanzierungsquelle, wenngleich diese Gelder für die lokale Kreditdynamik ein relevanter Faktor bleiben. In den vergangenen vier Jahren haben die CEE-Banken rund EUR 130 Milliarden an zusätzlichem Kapital aufgebracht. Dies entspricht einer kumulierten Steigerung von 49 Prozent. Die Forderungen europäischer Banken auf Basis von Direkt- und Fremdwährungskrediten gegenüber CEE sind seit 2008 insgesamt zurückgegangen. Außerdem bewegen sie sich in letzter Zeit rund um den "neuen Durchschnitt".

Trotz der schwachen Nachfrage zeigen jüngste Daten, dass das Kreditwachstum 2012 bei sehr unterschiedlichen Entwicklungen in der Region in vielen CEE-Ländern positiv ausfällt. Russland und die Türkei führen die Gruppe an. Beide Länder können nicht nur auf die höchsten Zuwächse bei Kundenkrediten, sondern auch auf ein sehr günstiges Verhältnis zwischen Krediten und Einlagen verweisen. In Bezug auf die Zinssätze entspannt sich die Lage in den CEEZentralbanken ebenfalls wieder.

Internationale Bankengruppen passen ihre Finanzierungsstruktur an

Ausländische Marktteilnehmer spielen im Bankensystem der CEE eine bedeutende Rolle. Per 30. Juni 2012 entfielen - Russland und Kasachstan eingerechnet - 43 Prozent der Bilanzsummen auf internationale Bankengruppen. 2010 hatte ihr Anteil noch 46 Prozent betragen. Nimmt man Russland und Kasachstan aus, wo inländische Banken mehr als 70 Prozent Marktanteil haben, so entfallen fast zwei Drittel der Bilanzsummen auf ausländische Gruppen. Dagegen verzeichneten ausländische Player einen Zuwachs der CEE-Aktiva in den Bilanzsummen ihrer Gruppen. Diese sind im Laufe der letzten vier Jahre von 12,8 auf 13,5 Prozent angestiegen. "Internationale Bankengruppen in CEE agieren eher über die Passivseite als über die Aktivseite und forcieren ihre inländische Refinanzierung", erläutert Aurelio Maccario. "Damit konnten grenzüberschreitend tätige Gruppen ihre durchschnittliche L/D Ratio in CEE von 107,2 auf 98,2 Prozent verbessern." Als eine Folge ist die Verschuldungsquote heute geringer als vor der Krise, jedoch höher als 2009.

Vertrauen in das zukünftige Wachstum des CEE-Bankensektors

In Zukunft wird es wichtig sein, das Wachstum und damit die Kreditnachfrage wieder herzustellen, eine Entwicklung, die von den Banken unterstützt wird. Aufsichtsbehörden, Regierungen und Banken müssen nun das richtige Gleichgewicht zwischen Sicherheits- und Wachstumsbemühungen finden. "In vielen CEE-Ländern machen Unternehmenskredite mehr als 30 Prozent der Bilanzsummen der Banken aus. Andererseits hängen Unternehmen von Finanzierungen durch Banken ab, so dass hier dieselben Strukturen entstehen wie in Westeuropa", stellt Gianni Franco Papa, der Head of CEE Division von UniCredit, fest. "Wir sind darauf vorbereitet, die Ansprüche unserer Kunden und ihre geschäftlichen Ziele zu erfüllen."

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