OMV steht ohne Konzernbetriebsrat da - "Standard" Machtkampf in Belegschaftsvertretung des größten
heimischen Industriekonzerns
Nach Streitereien zwischen den Belegschaftsvertretern steht der
OMV-Konzern seit kurzem ohne Konzernbetriebsrat da, berichtet der "Standard" in seiner Dienstag-Ausgabe.
Grund sei ein Zwist zwischen dem bisherigen Vorsitzenden des Gremiums und seinen Kontrahenten, wobei
beide Seiten Rechtsgutachten für ihre Position erstellen ließen. AK und Gewerkschaft hätten den Konflikt
nicht schlichten können.
Die Auflösung des Konzernbetriebsrat sei den Mitarbeitern in einer
kleinen Versammlung am Donnerstag mitgeteilt worden, berichtete die Zeitung vorab am Montagabend online.
Österreichs größter Industriekonzern zählte zuletzt knapp 23.700 Leute.
Vertreter der
verschiedenen Betriebsratskörperschaften im Konzern sollen schon seit langem streiten, es geht um den
Vorsitz im Konzernbetriebsrat, heißt es. Die Wurzeln der Auseinandersetzung sollen in den Mai 2012
zurückreichen, als der langjährige OMV-Konzernbetriebsratschef Leopold Abraham in Pension gegangen ist
und seinen Vize, Martin Rossmann - demnächst 46 Jahre alt - mit der Führung des Gremiums bis zur nächsten
Wahl, die im November 2012 fällig gewesen sein soll, betraute; gewählt worden sei nie, Rossmann sei aber
geblieben.
Das soll laut "Standard" die übrigen Belegschaftsvertreter auf die Palme gebracht
haben. In der OMV gibt es Betriebsratskörperschaften für die AG sowie die Bereiche Solutions, Exploration
& Produktion, Gas sowie Refining & Marketing. Sie alle beschicken aliquot den Konzernbetriebsrat und
wählen einen Vorsitzenden aus ihrer Mitte. Da 2012 aber keine Wahl stattfand, bestreiten Rossmanns
Kontrahenten, dass es überhaupt einen Konzernbetriebsrat plus Vorsitzenden gibt. Rossmann habe vor rund
zehn Tagen eine konstituierende Sitzung einberufen, auch die sei aber wieder abgesagt worden - angeblich
wegen dessen "selektiver Einladungspolitik"; Vertreter mehrerer Töchter seien nämlich nicht informiert
worden.
Angeblich soll es nun im Herbst einen neuen Versuch für Wahlen geben, ohne Rossmann,
wie es heißt.
UBS sieht Kursziel bei 21,00 Euro, Anlagevotum bleibt "Sell" OMV übertrifft mit Zwischenbericht
leicht Analystenerwartungen
Die Wertpapierexperten der UBS bewerten die Anteilsscheine der OMV
nach einem Quartalszwischenbericht mit einem Kursziel von 21,00 Euro pro Aktie. Ihr Anlagevotum
bestätigen die UBS-Analysten mit "Sell".
In dem Update der UBS fasst Analyst Henri Patricot
den Zwischenbericht der OMV zusammen. Die Produktion im zweiten Quartal wurde mit 316.000 Barrel pro Tag
ausgewiesen. Die UBS war von einer täglichen Produktion von 306.000 Barrel ausgegangen. Die Zuwächse bei
den Produktionsmengen seien hauptsächlich auf die Anlagen in Norwegen zurückzuführen.
Im
Raffineriebereich konnte die OMV die UBS-Prognosen ebenfalls leicht übertreffen. Sowohl bei der Marge als
auch bei der Auslastung der Anlagen lagen die Werte über den Schätzungen der Analysten.
Beim
Gewinn je Aktie erwarten die UBS-Analysten 1,99 Euro für 2016, sowie 2,60 bzw. 3,35 Euro für die beiden
Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 1,00 Euro für jeweils 2016, 2017 und
2018.
Oil markets still appear sluggish relative to our
expectations. Crude inventories are falling selectively, but stock draws lag the pace we have anticipated
for 3Q’16. Yet, with Brent prices back at their lowest levels since early May, it now appears the broader
outlook for oil markets is being shaped not by the broader macroeconomic outlook, but rather by
oil-specific factors. Risks to the outlook remain high and although frequently dismissed as a low
probability event, a boost in Libyan production looks more likely now than at any other time as in the
past 12 months. The UN sponsored unity government has successfully reintegrated the National Oil Company
and progress towards restarting fields is underway. Market balances would shift meaningfully if Libyan
output were to reach 700-800 kbd, forestalling the expected draw in stocks that we currently project.
OMV-Chef erwartet schwächeres Raffinerie-Geschäft Keine Änderung der Ölpreisprognose geplant -
Seele: Hohes Interesse an Gas Connect, Verkauf bis Jahresende geplant - Oberste Priorität hat Stärkung
des Eigenkapitals
Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV rechnet mit einem schwächeren
Raffinerie-Geschäft. "Wir gehen davon aus, dass die Raffineriemarge im zweiten Halbjahr weiter unter
Druck kommen wird", sagte Konzernchef Rainer Seele am Mittwoch in einem Interview mit der
Nachrichtenagentur Reuters.
Insgesamt werde das Geschäft mit der Herstellung von Benzin und
Diesel die sinkenden Einnahmen aus der Ölförderung im laufenden Jahr nicht mehr so stark abfedern können
wie noch im vergangenen Jahr.
Seele, der vor gut einem Jahr das Ruder bei Österreichs größtem
Industriekonzern unternommen hatte, begründete dies mit den bestehenden Überkapazitäten in Europa.
Grundsätzlich sei das Margen-Niveau aber nach wie vor "gesund" für die Branche. Das Raffinerie-Geschäft
ist seit dem Absturz der Ölpreise zu einem wichtigen Standbein für die OMV geworden. Ende 2015 lag die
Raffineriemarge noch bei 7,24 Dollar je Barrel. Im ersten Quartal rutschte sie auf 5,08 Dollar ab, im
zweiten Quartal lag sie bei 4,67 Dollar (derzeit 4,17 Euro).
Der niedrige Ölpreis macht der
OMV stark zu schaffen. Um den Preisverfall gegenzusteuern, muss der Konzern auf die Kostenbremse treten.
Vor allem die Ausgaben für die Förderung von Rohöl sollen gesenkt werden. Daher hofft der OMV-Chef auf
einen Einstieg in den russischen Markt. Dort seien die Kosten niedriger als etwa in der Nordsee.
Gelingen soll dies über ein Tauschgeschäft mit dem russischen Energieriesen Gazprom. Die OMV will sich
ja mit knapp 25 Prozent an einem Teil des sibirischen Öl- und Gasfelds Urengoy beteiligen und bietet
Gazprom im Gegenzug einen Minderheitsanteil an seinen Nordsee-Gesellschaften an. "Mit Gazprom diskutieren
wir nicht über einzelne Felder, sondern wir reden über eine Beteiligung an unseren Gesellschaften", sagte
Seele. Die OMV besitzt in der Nordsee zwei Gesellschaften: OMV UK und OMV Norge. Bis Jahresende will sich
Seele mit Gazprom grundsätzlich einig sein. Eine Absichtserklärung für das Tauschgeschäft wurde bereits
unterzeichnet. Einen Abschluss des Deals erwartet der OMV-Chef erst ein bis zwei Jahre nach der
Grundsatzeinigung.
Eine Änderung der Ölpreis-Prognose plant die OMV derzeit nicht. Für das
laufende Jahr prognostiziert der Konzern einen Ölpreis von im Schnitt 40 Dollar je Barrel, für 2017 von
55 Dollar. "Für uns ist jetzt von entscheidender Bedeutung, dass wir wettbewerbsfähig werden auf
Kostenbasis", sagte Seele. Daher laufe seit einigen Monaten ein Kostensenkungsprogramm. "Wir sind auf
einem guten Weg, sind schon einige Schritte weitergekommen". Details will er am kommenden Mittwoch im
Zuge der Präsentation der Halbjahresergebnisse nennen. Im Vorjahr schrieb der Konzern nach hohen
Abschreibungen unter dem Strich einen Verlust von 1,1 Milliarden Euro.
Oberste Priorität habe
die Stärkung des Eigenkapitals. Auf Einkaufstour ist die OMV laut Seele derzeit daher nicht. Vielmehr
will sich der Manager von Unternehmensteilen trennen. Bis Jahresende solle etwa ein 49-Prozent-Anteil an
der Tochter Gas Connect Austria verkauft werden. Für die Gas Connect, die in Österreich ein rund 900
Kilometer langes Erdgas-Leitungsnetz betreibt, gebe es ein "außerordentlich starkes Interesse", sagte
Seele. Details wollte er nicht nennen. Wie Reuters in der Vorwoche von mehreren mit der Situation
vertrauten Personen erfuhr, soll der Kaufpreis zwischen 500 und 600 Millionen Euro liegen.
Länger dauern werde hingegen der Verkauf des türkischen Tankstellen-Betreibers Petrol Ofisi. Hier kann
sich Seele einen Abschluss des Verkaufs erst 2017 vorstellen. "Das Interesse aus Europa ist nicht sehr
stark", sagte der OMV-Chef.
OMV senkt Anteil bei UK-Feld Rosebank - Halbe
Milliarde Abschreibung Reduktion von 50 auf 20 Prozent, Verkauf an kanadische Suncor - Bezogen auf
Hälfteanteil fallen 530 Mio. Euro vor Steuern Impairment an - Verbuchung bei OMV noch im 2. Quartal
Der österreichische Ölkonzern OMV reduziert zur Optimierung seines Upstream-Portfolios den Anteil
am UK Offshore Öl- und Gasprojekt Rosebank von 50 auf 20 Prozent. Vor Verkauf des 30-Prozent-Pakets an
das kanadische Energieunternehmen Suncor fällt bei der OMV jedoch eine hohe Wertberichtigung von 530 Mio.
Euro vor Steuern auf den Rosebank-Hälfteanteil an, die noch im 2. Quartal verbucht wird.
Dies
teilte die OMV am Dienstagabend mit. Über das 1. Halbjahr und damit auch das 2. Quartal wird der Öl- und
Gaskonzern am Mittwoch berichten.
Suncor wird laut Vertrag eine Erstzahlung von 50 Mio.
US-Dollar (derzeit 45,10 Mio. Euro) bei Abschluss leisten. Die Transaktion unterliegt behördlichen
Genehmigungen, der Abschluss wird für das 4. Quartal d.J. erwartet. Die OMV erhält nach eigenen Angaben
zusätzlich bis zu 165 Mio. Dollar, wenn sich die Rosebank-Partner auf eine finale
Investitionsentscheidung einigen.
Die Reduktion des OMV-Anteil an Rosebank unterstütze die
Strategie des Konzerns zur Optimierung des Upstream-Portfolios, die OMV werde hinsichtlich Kosten und
Investments wirtschaftlicher, heißt es in der Mitteilung. Mit dem Deal werde das Portfolio durch die
Reduktion von Investmentverpflichtungen ausgeglichener, und die OMV behalte - mit 20 Prozent - einen
großen Anteil an diesem Entwicklungsprojekt.
Das Feld Rosebank wurde im Dezember 2004 entdeckt
und liegt rund 130 km nordwestlich der Shetlandinseln in rund 1.110 m Wassertiefe. Die geplante Kapazität
liegt bei 100.000 Fass Erdöl und 80 Mio. Kubikfuß Erdgas pro Tag.
OMV machte im zweiten Quartal 168 Mio. Euro Verlust Nach 530 Mio. Euro Abschreibung auf
Rosebank-Projekt - Umsatz um ein Fünftel auf 4,6 Mrd. Euro eingebrochen - Investitionen werden weiter
zurückgefahren
Nach einer am Dienstagabend bekannt gegebenen Wertberichtigung in Höhe von 530
Mio. Euro für den OMV-Anteil am Öl- und Gasprojekt Rosebank weist das österreichische Öl-und
Gasunternehmen für das zweite Quartal 2016 einen Periodenverlust von 168 Mio. Euro aus - nach einem
Überschuss von 209 Mio. Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres.
Der Betriebserfolg drehte im
Jahresabstand von 222 Mio. auf -300 Mio. Euro ins Minus, wie die OMV am Mittwoch ad hoc mitteilte. Der
Umsatz brach um 19 Prozent auf 4,614 Mrd. Euro ein.
Am Dienstagabend hatte die OMV
überraschend bekannt gegeben, dass sie ihren 30-prozentigen Anteil am Öl- und Gasprojekt Rosebank in der
britischen Nordsee an die kanadische Firma Suncor Energy verkaufen wird. Nach dieser Transaktion soll der
OMV-Anteil an Rosebank bei 20 Prozent liegen.
Das Ziel einer Kostensenkung von 100 Mio. Euro
für 2017 werde man voraussichtlich schon heuer erreichen, teilte die OMV heute mit. Daher habe man sich
ein neues Kostensenkungsziel von über 150 Mio. Euro für 2017 (im Vergleich zu 2015) gesetzt. Die für 2016
ursprünglich geplante Investitionssumme von 2,4 Mrd. Euro wurde auf 2,2 Mrd. Euro reduziert.
OMV produziert mehr, aber niedrige Preise lassen Erlöse schmelzen Überangebot am Gasmarkt bleibt -
Durchschnittlicher Ölpreis von 40 Dollar im Gesamtjahr erwartet - Libyen und Jemen fallen auch für den
Rest des Jahres aus
Die OMV hat zwar durch den Produktionsanlauf in Norwegen ihre Öl- und
Gasproduktion im zweiten Quartal um 3 Prozent auf 316.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag)
gesteigert - allerdings war der durchschnittliche Brent-Preis in US-Dollar um 26 Prozent niedriger.
Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS EBIT vor Sondereffekten) brach im zweiten
Quartal um 43 Prozent auf 214 Mio. Euro ein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der
CCS-Überschuss sank um 39 Prozent auf 222 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie drehte von 0,64 auf -0,51 Euro
ins Minus.
In der ersten Jahreshälfte 2016 betrug der Betriebsverlust 253 Mio. Euro, nach
einem EBIT von 451 Mio. Euro in der ersten Jahreshälfte 2015. Der Periodenverlust betrug im Halbjahr 73
Mio. Euro, nach einem Überschuss von 372 Mio. Euro.
Für das Gesamtjahr 2016 rechnet die OMV
mit einem durchschnittlichen Brent-Ölpreis von 40 Dollar pro Fass. Auf dem europäischen Gasmarkt werde es
weiterhin ein Überangebot geben, die Gaspreise an den europäischen Spotmärkten auf dem Niveau von Ende
Juni 2016 bleiben.
Die Gesamtproduktion soll im Gesamtjahr leicht über 300.000 boe/d liegen,
wobei es in Rumänien Produktionsstillstände durch Wartungen geben wird, die Produktion in Norwegen aber
durch den Produktionsbeginn in Feld Edvard Grieg auf über 60.000 boe/d gesteigert wird. Die Produktion in
Libyen und im Jemen wird heuer nicht wieder aufgenommen. Der Abschluss des Verkaufs des
30-Prozent-Anteils am UK-Feld Rosebank wird für das vierte Quartal erwartet.
"Diese
Veräußerung reduziert die auf Rosebank entfallenden zukünftigen Investitionsverpflichtungen", sagte
Konzernchef Rainer Seele laut Mitteilung. Neben einer strikten Kostensenkung will er sich weiter auf die
Generierung von Cash konzentrieren - in einem schwierigen Marktumfeld habe man im zweiten Quartal einen
Cashflow aus der Betriebstätigkeit von über einer Milliarde Euro erzielt.
"Am Dienstagabend hatte die OMV überraschend bekannt gegeben, dass sie ihren 30-prozentigen Anteil am Öl-
und Gasprojekt Rosebank in der britischen Nordsee an die kanadische Firma Suncor Energy verkaufen wird.
Nach dieser Transaktion soll der OMV-Anteil an Rosebank bei 20 Prozent liegen."
Einfach
genial, man hat 30%, verkauft diese und hat dann noch 20%. Wie kann man bei solchen Geschäften überhaupt
Verluste bauen?
OMV trotz deutlichem Minus besser als prognostiziert
Für das zweite Quartal 2016 meldet
die OMV am Mittwoch vor Börsenstart ein CCS EBIT vor Sondereffekten von 214 Millionen Euro, ein
Minus von 43% im Jahresabstand. Der CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten wird mit 222 Millionen Euro
angegeben, ebenfalls ein Einbruch um 39% gegenüber dem 2. Quartal 2015. Analysten von RCB und Erste
Group hatten im Mittel mit einem vergleichbaren EBIT in Höhe von 208,5 Millionen Euro gerechnet, der
entsprechende Periodenüberschuss wurde mit 192,5 Millionen Euro erwartet.
OMV-Chef Seele: "Rosebank-Verkauf verschafft uns Spielraum" Pleininger: Teilweiser Verkauf des
Nordsee-Projekts lange geplant, spart hohe Folgekosten - Verkauf der türkischen Petrol Offisi wird trotz
des Putschversuchs "planmäßig durchgezogen"
Der Verkauf des 30-Prozent-Pakets am
britischen Öl-und Gasprojekt Rosebank "schafft für uns Spielraum", sagte OMV-Chef Rainer Seele am
Mittwoch bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. "Dieses Milliardenprojekt ist die größte
Einzelinvestition der OMV in der Region, sie lastet schwer auf der OMV. Und die Entlastung tut uns
wirklich gut."
Bei Rosebank handle es sich um ein Großprojekt mit Milliarden an Folgekosten,
erklärte Seele. "Unser Anteil sinkt von 50 auf 20 Prozent, das bringt eine deutliche Entlastung des
zukünftigen Cashflows." Beim Closing der Transaktion mit dem kanadischen Käufer Suncor erhält die OMV
eine fixe Zahlung von 50 Mio. US-Dollar (derzeit 45,13 Mio. Euro), weitere bis zu 165 Mio. Dollar folgen
abhängig vom Zeitpunkt der Investitionsentscheidung.
Wegen der Veränderung des
Ausgangsszenarios aus dem Jahr 2015 sei eine Wertberichtigung der gesamten OMV-Beteiligung von 50 Prozent
an Rosebank um 530 Mio. Euro unumgänglich gewesen, sagte Seele.
Man müsse aber die um
Sondereffekte bereinigten Zahlen betrachten, sagte der OMV-Chef. "Wir haben die OMV finanziell
stabilisiert. Erstmals seit langem können wir die Dividende bereits nach sechs Monaten aus dem laufenden
Geschäft bezahlen." Der Free Cashflow nach Dividende seit mit 27 Mio. Euro positiv - "das klingt
vielleicht nicht nach viel, aber ist ein sehr starkes Signal". Die bisher gesetzten Maßnahmen -
Kostensenkungsprogramme und Anpassung der Explorations- und Investitionsausgaben - würden greifen.
Das Umfeld bleibe schwierig, sagte Seele. "Im zweiten Quartal hat sich der Ölpreis zwar auf 46
US-Dollar verbessert, die Fundamentaldaten haben sich allerdings nicht verändert. Der Markt ist nach wie
vor überversorgt." Wegen der schwachen Konjunktur springe auch die Nachfrage nach Öl nicht an. "Es wird
zu viel produziert, der Produktionswettbewerb zwischen Iran und Saudi-Arabien ist ruinös." Für das
Gesamtjahr rechnet mit OMV weiterhin mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 40 Dollar je Fass.
"Fast noch enttäuschender entwickelt sich der europäische Gasmarkt: Die Gasschwemme - so muss man das
Überangebot wohl nennen - hat die Gaspreise um über 30 Prozent abstürzen lassen, auf jetzt 14 Euro pro
Megawattstunde." Ein kalter Winter könnte da helfen, meinte Seele, "mehr aber noch eine Wende bei der
Energiewende - weg von CO2-intensiver Kohle hin zu sauberem Erdgas bei der Stromproduktion".
Der teilweise Ausstieg aus Rosebank sei nicht spontan geschehen, "wir haben das seit längerer Zeit
geplant", sagte Upstream-Vorstand Johann Pleininger. Man werde künftig weltweit "wirtschaftlich schwache
Assets abgeben und versuchen, starke Assets mit niedrigen Kosten in unser Portfolio aufzunehmen". Seit
2014 habe die OMV ihre Produktionskosten schrittweise von 16,60 Dollar pro Barrel auf derzeit 11,50
Dollar gesenkt.
Den Einwand, dass man die Kostenersparnis mit einem höheren Risiko bezahle,
lässt Seele nicht gelten. "Was bringt uns ein Ölfeld, das in einer politisch stabilen Region liegt, wenn
ich damit kein Geld verdienen kann."
Teil dieser Strategie sei auch der geplante Asset-Tausch
mit Gazprom - Nordsee gegen Urengoj - sagte Seele. Eine Verbindliche Vereinbarung über das Tauschgeschäft
soll bis Jahresende unterzeichnet werden, "erst dann werden wir die Genehmigungsverfahren in Russland und
in Europa einleiten".
Der Verkauf eines Minderheitsanteils an der regulierten Gas Connect
Austria ziele auf eine Verbesserung der OMV-Eigenkapitalbasis ab. "Wir brauchen den Verkauf nicht, um
Nordstream 2 zu finanzieren oder unsere Dividende zu zahlen", betonte Seele. Die GCA bleibe auch nach dem
Verkauf von 49 Prozent ein wichtiges Asset, "die OMV bleibt am Steuer und behält die Kontrolle". Es
bleibe bei der Vollkonsolidierung in der Bilanz, bei den Mitarbeitern oder beim Investitionsverhalten
werde es keine Veränderungen geben.
Der vollständige Verkauf des türkischen
Tankstellengeschäfts Petrol Ofisi sei notwendig, weil es u.a. wegen der innertürkischen Regulierung nicht
gelungen sei, das Unternehmen strategisch in den Konzernverbund zu integrieren - dabei sei es gesund und
profitabel. "Der Verkauf wird planmäßig durchgezogen, trotz Putschversuch, trotz der derzeitigen
politischen Veränderungen. Unser operatives Geschäft ist bisher in keiner Weise betroffen", sagte Seele.
Der Öl-und Gaskonzern OMV spart, wo er nur kann-aber das
reicht nicht. Also geht es an die Substanz, Assets werden verkauft. Immerhin stehen noch große
Investitionen an.
Der Öl-und Gaskonzern leidet unter den schwierigen
Rahmenbedingungen. Und er zieht einen Strategiewechsel durch. Wer derzeit in die OMV investieren will,
sollte eher auf fallende Kurse setzen.
- Analysten der Credit Suisse erhöhen Kursziel von 21 auf 22 Euro Analysten: Gute Bilanzstruktur in
aktuellem Umfeld wichtig - OMV mit positivem Cashflow im 2. Quartal 2016 - Unter 30 Prozent
Fremdkapitalanteil
Die Wertpapierexperten der Credit Suisse haben ihr Kursziel für die
OMV-Aktie von 21 auf 22 Euro erhöht, ihre Einschätzung aber auf "underperform" belassen. Hintergrund ist
laut den Credit Suisse-Analysten ihre aktualisierte Ölpreisprognose, die teilweise von erwarteten
niedrigeren Raffineriemargen kompensiert wird.
In einem derartigen Umfeld ist nach
Einschätzung der Analysten eine gute Bilanzstruktur wichtig. Das Credit-Suisse-Analystenteam rund um
Thomas Adolff verweist auf den positiven Cashflow der OMV im 2. Quartal 2016, welcher durch eine
Dividendenaussetzung erreicht wurde. Ebenfalls wurde der Fremdkapitalanteil unter die wichtige 30
Prozent-Grenze gesenkt.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die Experten der Credit Suisse 2,12 Euro
für 2016, sowie 2,85 bzw. 3,21 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft
sich auf 1,0 Euro für 2016, 2017 und 2018.
Gazprom muss Nord-Stream-2-Gaspipeline offenbar allein bauen Konsorten zogen Joint-Venture-Anmeldung
in Polen zurück - Frühere Verträge dürften damit obsolet sein - Auch OMV sollte neben Shell & Co mit an
Bord bei der 1.200-km-Leitung sein
Der russische Gaskonzern Gazprom muss die geplante
Nord-Stream-2-Gaspipeline durch die Ostsee womöglich alleine bauen, also ohne die geplanten fünf
westlichen Partner, darunter die OMV. Die sechs Unternehmen ziehen ihre fusionskontrollrechtliche
Anmeldung bei der polnischen Wettbewerbsbehörde zurück, hieß es am Freitag seitens Gazprom, ENGIE (früher
GDF Suez), OMV, Shell, Uniper und Wintershall.
Gazprom hätte an der Nord-Stream-2-Gesellschaft
50 Prozent halten sollen, die fünf Partner jeweils 10 Prozent, sah der im September 2015 unterzeichnete
Gesellschaftervertrag vor. Der wird jedoch nicht umgesetzt, Gazprom bleibt 100-Prozent-Eigentümer der
Nord Stream 2 AG.
Beobachter gehen davon aus, dass die Gazprom das Projekt allein durchziehen
will, nachdem es in Warschau mit dem Plan gehakt hat, grünes Licht für die Gründung eines Joint Ventures
der fünf Partner mit Gazprom zu bekommen. Alle bestehenden Verträge im Hintergrund, die ein gemeinsames
Vorgehen der Sechs vorgesehen hatten, sind damit obsolet geworden, mutmaßen Experten.
Bei der
OMV als einem der vorgesehenen Gazprom-Partner für das Projekt nimmt man über eine gemeinsame
schriftliche Erklärung der sechs Antragsteller hinaus nicht Stellung. In der Erklärung heißt es, dass die
Antragsteller nun jeder für sich "alternative Ansätze" prüfen würden, "um zur Umsetzung des Projekts
beizutragen", das von entscheidender Bedeutung für das europäische Energiesystem sei.
Die
Entscheidung der Antragsteller, ihre Anmeldung bei der polnischen Wettbewerbsbehörde zurückzuziehen,
"wird sich nicht auf den planmäßigen Bau der Nord-Stream-2-Pipelines oder den betreffenden Zeitplan
auswirken", wird in dem gemeinsamen Presse-Statement von Gazprom, Nord Stream 2 AG und den fünf
westlichen Energieunternehmen von Freitagnachmittag versichert.
Die 1.200 km lange Nord Stream
2 sollte bis 2018-19 gebaut werden und bis Ende 2019 in Betrieb gehen. Zwei parallele Leitungen von der
Region Sankt Petersburg (Russland) durch die Ostsee bis zur deutschen Ostseeküste sollten je 27 Mrd. m3
Jahreskapazität aufweisen, zusammen rund 55 Mrd. m3.
Diese Kapazität würde rund ein Drittel
der zusätzlich benötigten Gasimport Europas in den nächsten zwei Jahrzehnten decken, hieß es nach
früheren Angaben der Nord Stream 2 AG. Als vorläufiger Investitionsaufwand waren 8 Mrd. Euro
veranschlagt, zur Gänze privat finanziert.
In Polen war der Widerstand gegen die
Nord-Stream-II-Pläne immer groß gewesen, da die Verbindung das Festland umgehen sollte und damit auch die
durchs Land führende Jamal-Pipeline, die auch von Durchleitungsgebühren lebt. So würde die geplante
Ostsee-Pipeline nach Ansicht der polnischen Ministerpräsidentin Beata Szydlo Europa teilen, hatte sie
Ende Juni nach einem Treffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in Berlin erklärt: "Das ist eine
Investition, die für die Spaltung Europas sorgt", sagte Szydlo.
Doch auch aus konservativen
Kreisen im Westen gab es Gegenwind für das Vorhaben. Im April sprach sich etwa der Vorsitzende der
konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, gegen das Projekt aus. In einem Brief an
EU-Energiekommissar Miguel Arias Canete und den deutschen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nannte
der CSU-Politiker den Bau "unvereinbar" mit dem Ziel der Diversifizierung der Energielieferungen in die
EU. "Im Gegenteil würde es zu einem erheblichen Anstieg der EU-Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen
führen", warnt Weber in seinem Brief.
Die deutsche Kanzlerin Merkel bezeichnete das Projekt
dagegen im Juni erneut als wirtschaftliches und nicht politisches Projekt. Es seien nicht nur deutsche
Firmen, sondern auch die österreichische OMV und der britisch-niederländische Ölkonzern Shell beteiligt,
erinnerte sie. Sie könne die Fragen Polens und anderer osteuropäischer Staaten verstehen, sagte sie, aber
sie überlasse die Prüfung der EU-Kommission.
Aus Geldnot sucht die OMV die Nähe zu den Russen. Aber die
Länder, die sie dafür braucht, spielen plötzlich nicht mit. Warum? Angeblich, weil die USA Druck
machen.
Am Montag dürfte eine
Vorentscheidung für den Verkauf des österreichischen Gasnetzes fallen. Während der OMV-Aufsichtsrat
berät, überbieten sich die potenziellen Käufer.
RCB-Analysten erhöhen Aktienempfehlung von "Reduce" auf "Hold" Kursziel von 23,00 auf 26,50 Euro
erhöht
Die Wertpapierexperten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihre Empfehlung für die
Aktien des Öl- und Gasproduzenten OMV von "Reduce" auf "Hold" und gleichzeitig auch ihr Kursziel für die
Titel von 23,00 auf 26,50 Euro erhöht.
Die OMV konzentriere sich derzeit darauf einen freien
Cashflow zu genieren, um im nächsten Jahr eine gesunde Dividende an die Aktionäre ausschütten zu können
und gleichzeitig eine ausgeglichene Bilanz beizubehalten, schreibt der RCB-Analyst Oleg Galbur in seinem
Kommentar. Aufgrund dessen erfolgte nun die Aufstufung.
Beim Gewinn je Aktie erwarten die
RCB-Analysten 1,83 Euro für 2016, sowie 3,47 bzw. 4,48 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre
Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf je 1,00 Euro für 2016 und 2017, sowie auf 1,20 Euro für das
Jahr 2018.
Gazprom will mehr als 25 Prozent an OMV-Nordsee-Projekten Vizechef berichtet von Blockade
Norwegens
Bei dem geplanten Tauschgeschäft zwischen Gazprom und der OMV möchte der russische
Gasriese einen höheren Anteil. Der Konzern wolle mehr als 25 Prozent an den Nordsee-Gesellschaften von
OMV, sagte der Gazprom-Vizechef Alexander Medwedew am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Norwegen
blockiere dies jedoch. Die Fragen sollten bei einem Treffen mit dem zuständigen Ministerium geklärt
werden.
Wie seinen Konkurrenten auch macht OMV der niedrige Ölpreis zu schaffen. Weil die
Kosten im russischen Markt niedriger sind als etwa in der Nordsee hoffen das teilstaatliche Unternehmen
auf einen Einstieg dort. Gelingen soll das über ein Tauschgeschäft mit Gazprom. Die OMV will sich mit
knapp 25 Prozent an einem Teil des sibirischen Öl- und Gasfelds Urengoy beteiligen und bietet Gazprom im
Gegenzug einen Minderheitsanteil an seinen Nordsee-Gesellschaften an. Das geplante russische Engagement
vor den Küsten des NATO-Mitglieds Norwegen gilt aber auch als politisch heikel.
>Gazprom will mehr als 25 Prozent an OMV-Nordsee-Projekten >Vizechef berichtet von Blockade
Norwegens > >Bei dem geplanten Tauschgeschäft zwischen Gazprom und der OMV >möchte der russische Gasriese einen höheren Anteil. Der >Konzern wolle mehr als 25 Prozent
an den >Nordsee-Gesellschaften von OMV, sagte der Gazprom-Vizechef >Alexander Medwedew am
Donnerstag der Nachrichtenagentur >Reuters. Norwegen blockiere dies jedoch. Die Fragen sollten >bei einem Treffen mit dem zuständigen Ministerium geklärt >werden. > >Wie
seinen Konkurrenten auch macht OMV der niedrige Ölpreis zu >schaffen. Weil die Kosten im
russischen Markt niedriger sind >als etwa in der Nordsee hoffen das teilstaatliche Unternehmen >auf einen Einstieg dort. Gelingen soll das über ein >Tauschgeschäft mit Gazprom. Die OMV
will sich mit knapp 25 >Prozent an einem Teil des sibirischen Öl- und Gasfelds Urengoy >beteiligen und bietet Gazprom im Gegenzug einen >Minderheitsanteil an seinen
Nordsee-Gesellschaften an. Das >geplante russische Engagement vor den Küsten des >NATO-Mitglieds Norwegen gilt aber auch als politisch heikel.
Es sind unsere Freunde aus
Übersee, die diesen Deal verhindern wollen und massive hinter den Kulissen dagegen intervenieren. Die
Russen wollen Assets im Westen und wären auch bereit ein guten Preis zu zahlen. Scheitern wird der
Deal wahrscheinlich wegen Washington.
Ederer fordert Verstaatlichung der OMV-Tochter Gas Connect ÖBB-Aufsichtsratschefin: Staat soll 51
Prozent übernehmen, Finanzierung kein Problem
Ja, ein paar Milliarden Schulden mehr sind
auch schon wurscht.
Die ehemalige SPÖ-Spitzenpolitikerin und ÖBB-Aufsichtsratschefin
Brigitte Ederer fordert die Verstaatlichung der OMV-Tochter Gas Connect Austria (GCA). Wenn die OMV 49
Prozent der Gas-Connect-Anteile verkaufe, sollte der Staat die restlichen 51 Prozent kaufen, sagte Ederer
im Interview mit dem "Kurier" (Dienstag). Die Finanzierung wäre angesichts der niedrigen Zinsen kein
Problem, meint Ederer.
Am besten wäre es, die 49 Prozent an der Gas Connect gar nicht zu
verkaufen, sagte Ederer. Wenn der Verkauf aber nicht zu stoppen sei, dann sollte die Staatsholding ÖBIB
die verbliebenen 51 Prozent von der OMV übernehmen, "oder man schafft eine Lösung für die
Kern-Infrastruktur und legt die Netze zusammen".
Die Bewertung des 51-Prozent-Anteils wäre
einfach, meint Ederer: "Die Bieter haben ja Angebote gelegt. Man müsste für die Mehrheit noch einen
kleinen Aufschlag drauflegen."
Konsortium Allianz/SNAM kauft 49 % der OMV-Tochter Gas Connect Allianz hält am Käuferkonsortium 60
Prozent - OMV bekommt Kaufpreis von 601 Mio. Euro plus Gas-Connect-Dividende von 80 Mio. Euro
Ein Konsortium aus dem italienischen Gasnetz-Betreiber SNAM und den deutschen Allianz Capital Partners
übernimmt 49 Prozent der Anteile an der Gas Connect Austria (GCA), dem Gaspipeline-Betreiber der OMV. Das
teilte die OMV am Donnerstagabend mit.
Die Übernahme des Minderheitsanteils an der GCA erfolgt
durch eine Gesellschaft, an der die Allianz 60 Prozent hält und die SNAM 40 Prozent. Die Transaktion
erfolgt rückwirkend per 1. Jänner 2016, der Abschluss wird bis zum Jahresende erwartet.
Das
Konsortium wird an die OMV einen Kaufpreis von 601 Mio. Euro bezahlen. Darüber hinaus ist die OMV
berechtigt, die komplette Dividendenzahlung der Gas Connect für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 80
Mio. Euro einzubehalten.
OMV-Chef Seele: Keine Veränderung beim Gas-Connect-Management OMV behält Kontrolle,
Versorgungssicherheit bleibt gewährleistet - Zurufe aus der Politik "gehören in Wien zum Job" - Rufe nach
Verstaatlichung "nicht an meine Adresse gerichtet" - GRAFIK
"Die OMV braucht Geld, um die
Zukunft zu finanzieren" - das war für OMV-Chef Rainer Seele der entscheidende Grund für den Verkauf eines
Minderheitsanteils der Gaspipeline-Tochter Gas Connect. An der Strategie der Gas Connect soll sich
dadurch nichts ändern, lediglich die Dividende werde künftig geteilt, sagte Seele am Freitag.
"Wir werden das Geschäft so weiterführen wie vor dieser Transaktion", betonte Seele gegenüber der APA.
"Wir können weiterhin für die Versorgungssicherheit in Österreich garantieren, das wird über die Gas
Connect Austria gewährleistet. Wir werden weder Veränderungen im Management sehen noch im
Investitionsverhalten dieser Gesellschaft."
Die OMV erhält vom Käufer-Konsortium Allianz/SNAM
einen Kaufpreis von 601 Mio. Euro und auch die gesamte Dividende für das Jahr 2015 in Höhe von 80 Mio.
Euro - obwohl der Verkauf bereits rückwirkend mit 1. Jänner 2016 wirksam werden soll. Dieses Geld kann
man auch gut brauchen, betont Seele. "Die Verschuldung der OMV hat über die letzten Jahre deutlich
zugenommen. Diese Verschuldung drückt uns in dem Niedrigpreisumfeld sehr deutlich." Die
Wachstumsperspektiven im regulierten Geschäft, wie es die Gas Connect betreibt, seien begrenzt, erklärte
Seele, "insbesondere, wenn man auch die Rendite-Ansprüche unserer Aktionäre berücksichtigt, die sich
deutlich im zweistelligen Bereich befinden."
Welche Rendite der Energieregulator der Gas
Connect künftig zugestehen wird, wird sich erst Ende November bzw. Anfang Dezember entscheiden. Bisher
habe man nur eine vorläufige Indikation erhalten, sagte Seele. Klar sei aber, dass der Regulator die
Tarife eher senken möchte. "Solche Tarifabsenkungen führen natürlich dazu, dass der Transit des Gases
durch Österreich verbilligt wird."
Kritik von politischer Seite am Gas-Connect-Teilverkauf
nimmt Seele gelassen. "Ich glaube, in Wien gehört das zum Job." Die Forderung von SPÖ-Politikern nach
einer mehrheitlichen Verstaatlichung der Gas Connect "ist eine Botschaft, die nicht an meine Adresse
gerichtet ist", sagte der OMV-Chef, da sei eher die Staatsholding ÖBIB angesprochen.
Dass sich
Gazprom-Vizechef Alexander Medwedew an den Nordsee-Gesellschaften der OMV eine Beteiligung von über 25
Prozent wünscht, "ist für mich keine Überraschung", so Seele. "Dass unsere Gesellschaften und Aktivitäten
so attraktiv sind, dass man möglichst viel davon haben möchte, das verwundert mich nicht. Aber im
Endeffekt ist die Beteiligungshöhe ein Verhandlungsergebnis, das noch offen ist und wird letztlich auf
rein wirtschaftlicher Basis zwischen den beiden Parteien vereinbart." Erst dann könne man die notwendigen
Genehmigungen der norwegischen, aber auch der russischen Behörden einholen.
Darüber, dass das
Tauschgeschäft mit den Russen am Widerstand Norwegens scheitern könnte, mag Seele nicht gerne sprechen.
Auch das Projekt Nord Stream 2 sei "nicht gescheitert", sagte Seele. "Wir haben das Beteiligungsmodell,
das wir bei den polnischen Behörden beantragt haben, als Antragsgegenstand zurückgezogen."
OMV plant im kommenden Jahr 12 Bohrungen im
Weinviertel
Investitionen in den Standort Österreich steigen mittelfristig um rund 40
Prozent
Für das Gesamtjahr 2015 verzeichnete die OMV in Österreich eine Öl- und
Gasproduktion von rund 32.000 Fass pro Tag oder knapp 12 Millionen Fass auf Jahressicht. Gegenüber dem
Jahr davor konnte die Produktion damit weitgehend stabil gehalten werden. Die OMV Österreich deckt damit
10 Prozent des heimischen Rohölbedarfs und 15 Prozent des heimischen Erdgasbedarfs ab. Zu verdanken ist
das vor allem der hoch entwickelten Technologie der OMV beim Umgang mit reifen Öl- und Gasfeldern. OMV
Vorstand Pleininger: „Dank der von uns vorangetriebenen Technologien schaffen wir es, je nach Lagerstätte
bis zu 60 Prozent des vorhandenen Erdöls und bis zu 90 Prozent des Erdgases zu fördern.“ Im
internationalen Vergleich sind das Spitzenwerte: Im Durchschnitt liegt die sogenannte Entölungsrate
international bei rund 40 Prozent einer Lagerstätte, bei Gaslagerstätten werden höchstens 80 Prozent
gefördert.
OMV plant 2017 Mehr-Investitionen in Österreich von 30 Mio. Euro OMV-Vorstand Johann Pleininger will
Technologiestandort Gänserndorf stärken und plant die Ölfelder in Österreich weitere 15 bis 20 Jahre zu
bewirtschaften.
2017 plant die OMV ihre Investitionen im niederösterreichischen Weinviertel um
30 Mio. Euro auf etwa 90 Mio. Euro zu erhöhen. Ein Technologiecenter in Gänserndorf (NÖ) soll errichtet
werden, sagte OMV-Vorstand Johann Pleininger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Gänserndorf. "Der
Standort Österreich und die OMV haben einen Technologievorsprung", so Pleininger.
Die
zusätzlichen Investitionen in Österreich sollen in erster Linie der Forschung und Erschließung neuer
Ölfelder im Weinviertel dienen, so Pleininger. Die OMV plant für die nächsten Jahre zwölf
Explorationsbohrungen (Neubohrungen). Im ersten Quartal 2017 wird damit begonnen. Gänserndorf soll
weltweites Forschungszentrum der OMV werden und zusätzliche Mitarbeiter im Hochtechnologiebereich
rekrutiert werden.
Die Felder im Weinviertel sollen zumindest weitere 15 Jahre bewirtschaftet
werden, so Pleininger. 2015 förderte die OMV in Österreich 32.000 Barrel am Tag. Dieser Wert soll für die
Zukunft gehalten werden, so der OMV-Vorstand. Für die Zukunft arbeitet die OMV an neuen Fördermethoden,
die den sogenannten "Entölungsgrad" auf bis zu 60 Prozent erhöhen sollen. Der Entölungsgrad bezeichnet,
wie viel Öl oder Gas bereits aus einem Bohrloch gewonnen werden konnte. Zurzeit liegt dieser in
Österreich bei ca. 33 Prozent.
Pleininger bemerkte aber, dass sich die Investitionen nur
rechnen, wenn der Ölpreis über 40 US-Dollar pro Barrel bleibt. Die Produktionskosten für ein Barrel Rohöl
liegen im Moment bei zwölf US-Dollar im internationalen OMV-Durchschnitt. In Österreich knapp darunter,
bei elf Dollar. Der Entschluss der OPEC-Staaten, die Ölproduktion zu drosseln, stellt für ihn noch keine
Trendwende auf dem Ölmarkt dar. Die OPEC produziert derzeit ein Drittel der weltweiten Erdöl-Fördermenge
und hält drei Viertel der globalen Reserven.
International will sich die OMV aus risikoreichen
Projekten wie Tiefseebohrungen oder der Erschließung von Quellen in Gabun und Namibia zurückziehen.
Stattdessen will man in arrivierten Gegenden in den "Nearfield-Bereich" investieren, dass bedeutet in
Felder, wo Infrastruktur zur Verarbeitung bereits vorhanden ist.
Fracking ist für Pleininger
und die OMV weiterhin kein Thema.
Die OMV machte 2015 in Österreich einen Umsatz von 500 Mio.
Euro und beschäftigt hier 630 Mitarbeiter.
OMV hat Verkauf von 30 Prozent an Rosebank abgeschlossen Anteil an Öl- und Gasprojekt vor den
Shetlandinseln sinkt von 50 auf 20 Prozent - Kanadischer Käufer Suncor leistet Einmalzahlung von 50 Mio.
Dollar - Weitere Zahlungen möglich
Die OMV hat den Verkauf von 30 Prozent am Offshore Öl- und
Gasprojekt Rosebank endgültig unter Dach und Fach. Der Deal sei mit heutigem Tag abgeschlossen, teilte
die OMV am Donnerstagabend mit. Der Anteil der OMV am Öl- und Gasprojekt 130 km nordwestlich der
Shetlandinseln sinkt damit von 50 auf 20 Prozent. Käufer ist die kanadische Suncor Energy.
Suncor, Kanadas größtes, integriertes Energieunternehmen, zahlt jetzt einmal 50 Mio. Dollar (derzeit
44,60 Mio. Euro), die OMV kann bis zu weitere 165 Mio. Dollar erhalten, wenn das Projekt endgültig
weitergetrieben wird. Weitere Partner in dem Projekt sind der Operator Chevron North Sea Limited mit 40
Prozent und DONG E&P (U.K.) Limited mit 10 Prozent.
Die Beteiligung an der Rosebank war die
größte Einzelinvestition der OMV und hat dieser wenig Glück gebracht. Die OMV musste im ersten Halbjahr
die Beteiligung um 530 Mio. Euro wertberichtigen, was praktisch den gesamten Halbjahresgewinn
aufgefressen hat. Die OMV wies im ersten Halbjahr 2016 nur mehr 19 Mio. Euro Gewinn aus, nach 513 Mio.
Euro im ersten Halbjahr 2015. "Die Entlastung tut uns wirklich gut" hatte OMV-Chef Rainder Seele bei der
Ankündigung, dass die OMV ihre Beteiligung um 30 Prozentpunkte reduziert, gesagt.
Das Feld
Rosebank wurde im Dezember 2004 entdeckt - damals war die OMV mit 20 Prozent beteiligt. 2013 stockte sie
auf 50 Prozent auf. Die geplante Kapazität liegt bei 100.000 Fass Erdöl und 80 Mio. Kubikfuß Erdgas pro
Tag.
Ex-OMV-Boss: "Die Taktik dahinter ist leicht erkennbar . . ."
Der frühere OMV-Boss
Gerhard Roiss nimmt erstmals nach seinem Ausscheiden zur Kritik an seiner Unternehmensführung
Stellung.
Die Presse: Im Juni 2015 schieden Sie aus der OMV aus und waren seitdem
zu keinem Interview bereit. Selbst als Sie Ihr Nachfolger, Rainer Seele, für Ihre unternehmerischen
Entscheidungen kritisierte, schwiegen Sie. Warum sprechen Sie gerade jetzt?
Neues Finanzierungsmodell für Nord-Stream-2-Pipeline kolportiert "Kurier": Gazprom könnte
Wandelanleihe begeben, für die OMV Eisbrecher spielt
Die Gaspipeline Nord Stream 2, die der
russische Energieriese Gazprom plant, könnte auf neuem Wege und der weiteren Teilnahme der OMV finanziert
werden. Der "Kurier" (Sonntagsausgabe) schreibt, dass die Pipeline über eine Wandelanleihe, begeben von
der Gazprom, finanziert werden könnte. Anleihezeichner würden dann irgendwann Aktien erhalten.
Grund sei, dass sich die Gazprom schwer über westliche Banken finanzieren kann. Im Fall einer
Wandelanleihe wären westliche Partner praktisch Kreditgeber. Der "Kurier" schreibt, aus dem Konsortium
ist zu hören, dass die OMV dabei den Eisbrecher spielen solle und ein Anleihevolumen von rund einer
Milliarde Dollar übernehmen könnte. Wann eine Umwandlung in Aktien erfolgt, müsste der teilstaatliche
heimische Konzern offenlassen. Ein OMV-Sprecher bestätigte gegenüber der Zeitung lediglich, dass man nach
Lösungen suche, um das Projekt weiter zu unterstützen.
Nord Stream 2 soll auf circa 1.200
Kilometern Länge von der Region Sankt Petersburg in Russland durch die Ostsee bis zur deutschen Küste
führen - mit zwei parallelen Leitungen auf dem Meeresboden mit jeweils 27 Mrd. m3 Jahreskapazität, in
Summe also rund 55 Mrd. m3. Die beiden Leitungen sollten 2018/19 gebaut werden und bis Ende 2019 in
Betrieb gehen. Als vorläufiger Investitionsaufwand waren circa 8 Mrd. Euro veranschlagt, vollständig
privat finanziert.
Gazprom hätte an der Nord-Stream-2-Gesellschaft 50 Prozent halten sollen,
die fünf Partner - ENGIE (früher GDF Suez), OMV, Shell, Uniper und Wintershall - jeweils 10 Prozent, sah
der Gesellschaftervertrag vor. Der wird jedoch nicht umgesetzt, Gazprom bleibt 100-Prozent-Eigentümer der
Nord Stream 2 AG. Denn erst Mitte August hatten die sechs Unternehmen ihre fusionskontrollrechtliche
Anmeldung bei der polnischen Wettbewerbsbehörde zurückgezogen. Nun wird nach neuen Lösungen gesucht.
Kommende Woche ist Gazprom-Chef Alexi Miller bei Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) in Wien als Gast
angesagt.
Wie seht ihr das, vor allem @keram. Ein Zukauf in Milliardenhöhe, dessen Wert von einer Variablen abhängt
samt Investitionsverpflichtungen in ebensolcher Milliardenhöhe deren Sinnhaftigkeit von der gleichen
Variablen abhängt ohne dann diese Variable zu hedgen empfinde ich als grob fahrlässig und sollte
Forderungen gegen eine Managerhaftpflichtversicherung begründen?
>empfinde ich als grob fahrlässig und sollte Forderungen gegen eine >Managerhaftpflichtversicherung begründen?
Es ist zwar eine riskante Entscheidung, aber
durchaus im Rahmen der üblichen Dummheiten. Für Regreßforderungen gegen das Management ist das
Verschulden mE zu gering.
>Es ist zwar eine riskante Entscheidung, aber durchaus im >Rahmen der üblichen Dummheiten. Für
Regreßforderungen gegen >das Management ist das Verschulden mE zu gering.
Hm.Bei
Realwirtschaftlichen Geschäften ist man nachsichtiger. Aber man stelle sich vor die hätten gesagt wir
setzen jetzt mal ein paar Milliarden darauf das der Ölpreis stabil bleibt oder weiter steigt...
>Wie seht ihr das, vor allem @keram. Ein Zukauf in >Milliardenhöhe, dessen Wert von einer
Variablen abhängt samt >Investitionsverpflichtungen in ebensolcher Milliardenhöhe >deren
Sinnhaftigkeit von der gleichen Variablen abhängt ohne >dann diese Variable zu hedgen empfinde
ich als grob fahrlässig >und sollte Forderungen gegen eine >Managerhaftpflichtversicherung begründen?
Schuld war der Holländer, der Roiss hat
es halt nicht verhindert genauso wenig wie der AR.
Bin nur oberflächlich informiert, aber deiner Sicht der angesprochenen Verantwortlichkeiten kann ich nur
zustimmen. Nach meiner Erfahrung ist jedoch grundsätzliches "nichthedgen" veniger risikobehaftet als
gelegentliches nichthedgen.
Das Risiko bei nichthedgen sinkt auf länger Sicht durch das auf
und ab der Kurse bzw der schwankenden Nachfragesituntion in den meisten Fällen auf ein vertretbares Mass.
(Ausgleichseffekt). Ausserdem handelt es sich dabei um eine strategische Einmalentscheidung des
Riskmanagement und entspricht daher auch nur einer einmaligen Verantwortlichkeit.
Gelegentliches Hedgen entspricht ein wenig dam Zocken nach Lust und Laune, und birgt die Gefahr, dass
man oft besser gefahren wäre davon Abstand zu nehemen, weil die eigendynamische Dämpfungswirkung des
Ausgleichseffekts verloren geht. Anders bei Grossinvestitionen, hier ist das hedging alles Hedgbaren
(Öl/Währung) zwingend erforderlich, wird in der Regel auch von den finanzierend Banken vorausgesetzt.